michael moore und kein ende

der derzeit überall kursierende "offene brief an präsident bush" von michael moore mag zwar stilistisch durchaus nett zu lesen sein und viele wahrheiten enthalten, aber offen gesagt ist der hype um diesen kerl doch mittlerweile unerträglich geworden. sich auf michael moore zu beziehen, ihn zu zitieren, dient doch nur noch dazu, sich keine eigene meinung mehr über diese ganzen themen machen zu müssen.

oder um es mit den worten eines bekannten zu sagen:

"bowling for columbine" ist klasse, erzählt aber einem durchschnittlich gebildeten und denkenden menschen auch nichts neues. es ist momentan wirklich sehr hip, gegen alles zu sein, was mit amerika zu tun hat. das ist im grunde genauso intelligent wie parolenschreierei und fähnchenschwenken.

ich habe schon meine gründe, warum ich gegen diesen krieg bin, aber mich dennoch weigere, in einer reihe mit gewerkschaftern, friedensbewegten trommel- und trillerpfeifen-aktivisten, hippies und kryptomarxistischen dauerstudenten zu stehen.

es geht mir unglaublich gegen den strich, daß, wenn es um kritisches bewußtsein geht, mithin um einen gesunden skeptizismus, alles nach kurzer zeit in einen populären kälbermarsch umschlägt, bei dem derjenige den ton angibt, der die trommel am lautesten schlägt. auch keine neue erkenntnis, aber das macht es nicht besser. sobald etwas zu einer bewegung wird, verliert es inhaltlich doch arg an substanz. (…)

[im original hier.]