ich hab' mal nachgezählt:

in den letzten vier wochen haben also genau 335 personen eine "nachricht" für mich auf einem obskuren server hinterlassen, die ich "dringend abrufen" soll, indem ich "hier klicke". natürlich "sofort", denn "die haltezeit beträgt nur drei tage". sinngemäß, meistens.

an all diese 335 personen: ruft mich einfach an, wenn ihr mir was sagen wollt. is' einfacher.

gebrauchsanweisung

der nächste volldepp, der mir zur begrüßung dieses klassische heiteitei-küßchen (1 x links, 1 x rechts) zusammen mit einer ach-so-herzlichen umarmung an die backe klebt, bekommt eine auf den mund geknutscht. himmel, ich hasse sowas. ich gehöre zu der gruppe menschen, die selbst ihre eltern nur mit handschlag begrüßen, und die sich auch schon in normalen unterhaltungen unwohl fühlen, wenn der gesprächspartner zu nah an sie rankommt. ich reagiere also äußerst allergisch auf dieses dämliche sozialunterschichtige begrüßungsritualgetue, und bisher hat mich nur meine gute erziehung davon abgehalten, entsprechend zu reagieren.

merkt's euch, verdammt nochmal.

danke.

schade.

auf welcher rhetorik-schule lernt man eigentlich, daß man, wenn der potentielle kunde nicht auf die werbung anspringt, als letzten kniff nochmal ganz banal in die tiefe kiste mit den floskeln greift und den gesamten text der vorherigen minuten als eine auf bildzeitungsniveau persönlich formulierte frage durchdrückt? nachdem mich die arcor-rothaut ja kürzlich schon bei meinem mittagsschläfchen mit dem unglaublich originellen "oh, sie möchten also kein geld sparen?" störte, hatte ich vor ein paar tagen das vergnügen, mit einem mitarbeiter von jaxx.de zu telefonieren, bei denen ich mich vor jahren wohl mal aus mittlerweile nicht mehr rekonstruierbaren gründen angemeldet hatte. als ich nach mehreren minuten seiner werbung für eine lotto-spielgemeinschaft endlich mal zu wort kam und ihm freundlich, aber bestimmt, sagte, daß ich kein interesse hätte, sprang sein verbalmodul schlagartig auf die gleiche masche um: "schade, sie möchten also kein geld gewinnen?".

innerhalb weniger millisekunden stellte ich mir den durchschnittlichen von der sozialhilfe lebenden aol-user im takko-trainingsanzug vor, dem in genau solch einem moment dinge durch den kopf gehen wie "oh mein gott - ja wenn das so ist?", "huch - geld gewinnen, wieso hat er das nicht gleich gesagt?" oder "halt, stop, legen sie nicht auf, ich hab's doch nicht so gemeint, natürlich will ich geld gewinnen!!" (wobei ich mir noch nicht sicher bin, wie man die mehrfachen ausrufezeichen am telefon rüberbringt, aber sie stehen definitiv am betreffenden satzende, da bin ich mir sicher) - brach in schallendes gelächter aus und mußte leider auflegen, weil antworten wie "für wie blöd halten sie mich eigentlich?" einfach nicht ganz meinem stil entsprechen. [und letzteres finde ich ja schon seit längerem außerordentlich schade.]

ich hätte,

ich müßte,
ich könnte,
ich sollte.

kaum zu glauben, wie egal einem so ein leben werden kann.

so eine "reise nach jerusalem" macht ja auch nur ..

so eine "reise nach jerusalem" macht ja auch nur so lange spaß, wie genügend teilnehmer vorhanden sind. zu zweit, mit einer sitzgelegenheit, kann man das praktisch vergessen.

und wofür das jetzt als metapher gemeint war, dürft ihr euch gern selbst aus den fingern saugen.

und überhaupt

in meinem mobiltelefon fehlt mir neben "typ ändern" ja doch irgendwie noch der menüpunkt "tussi ändern".

barbara morgenstern

durch den spaceboy-stream gestern auf barbara morgenstern aufmerksam geworden. perfekte musik zum laune-anheben, zum nachmittags mal die wohnung nebenher aufräumen, wunderschöner frickel-pop, low-fi, seltsam, angenehm, großstadt-coffeebar-nachmittags-lounge für abiturienten. das unhektische pendant zu collegerock. smooth. sexy. los, reinhören. sofort.