die welt ist nicht immer freitag.

"kurz nach einbruch der dunkelheit erreiche ich den nollendorfplatz. das war zwar die falsche richtung, aber immerhin spüre ich jetzt meinen körper wieder. er hat hunger. ich stolpere in einen pizza-service, bestelle eine pizza zu mir nach hause und überrede den fahrer, mich mitsamt der pizza gleich dort abzuliefern."

[ horst evers, die welt ist nicht immer freitag ]

man kann dieses buch einfach nicht oft genug lobpreisen.

sonntagnachmittag.

"es wäre schön, wenn du weiterhin versuchtest, rechts zu fahren", höre ich eine ältere weiblich klingende stimme zu einem offensichtlich mit den straßenunebenheiten kämpfenden und jünger klappernden fahrrad sagen, und bevor ich mich noch an der formulierung fertigerfreut habe und zum offenen fenster hechte, sind die beiden schon abgebogen und außer sichtweite.

emmy awards show

geht ja schonmal gut los, mit dem kuß zwischen brad garrett und gary shandling. "he's worth every nickel!"

[und sarah jessica parker ist gruselig geschminkt. aber das ist ja nichts neues.]

[ein eintrag aus der reihe "ihr lieblings-weblogger verbringt die nächte vor dem fernseher und schämt sich nicht mal, das zuzugeben".]

wondratschek

"die meiste zeit, die er allein war, war er gern allein. kriegte man das zu zweit auch hin? wie kriegt man das hin, das unteilbare zu lieben, und zwar gemeinsam, und das schon beim frühstück, das, wie jeder weiß, am besten gelingt ohne einen, der redet? er wusste nicht einmal, wie man das macht, überhaupt etwas zu reden bis mittag."

[ wolf wondratschek, text / mp3 ]

jannick

"eines der vorhandenen kinder ist todkrank, es atmet durch den mund, unablässig perlt schleim aus geröteten grindigen nasenlöchern, stolz vermeldet die mutter, das kind sei den ersten tag fieberfrei, das ist ja alles ganz wunderbar denke ich und versuche verzweifelt den eigenen nachwuchs qua gedachtem fischernetz dauerhaft von der bazillenschleuder fernzuhalten."

jochen aus berlin berichtet aus der "kindergruppe". unbedingt lesen!

hey, musikindustrie bzw riaa!

gut, wir haben jetzt alle mitbekommen, daß ihr in den usa letzte woche unter anderem ein 12jähriges mädchen verklagt habt. das schlimme daran ist doch aber eigentlich, daß ihr trotz all dem "kann passieren"-gedöns bei solchen massen-anzeigen offensichtlich kein geld mehr für einen pr-menschen zu haben scheint, der sowas verhindert hätte. selbst ich (aber hallo!) hätte euch sagen können, daß sowas negative publicity nach sich zieht. seid ihr armen jungs also wirklich schon so pleite?

"the objective of this campaign is not to win a popularity contest, but to communicate a message of deterrence so people realize there can be consequences to this illegal behavior" - jonathan lamy, riaa-sprecher. keine angst, den popularity contest habt ihr eh längst verloren.

und wo wir gerade dabei sind: "i am sorry for what i have done. i love music and don't want to hurt the artists i love", wird die kleine von ap zitiert. erinnert sich denn einer von euch schlipsträgern vielleicht noch daran, als er selbst 12 jahre alt war, musik aus dem radio aufgenommen hat, cassetten auf dem schulhof getauscht hat, kurz gesagt - gerade mittendrin war, einen eigenen musikgeschmack zu entwickeln? könnt ihr euch ungefähr vorstellen, wie sehr ihr damit gerade das leben dieses kindes in bezug auf euch, "die musikindustrie", seine sicht auf musik ganz allgemein, beeinflußt habt? nein? na, ihr werdet's in ein paar jahren merken, hoffe ich.