innovationswochen im hause argh!

vor drei wochen dachte ich mir, frank, dachte ich, das funktioniert hier alles viel zu gut, du könntest dir mal wieder ein paar technische kleinigkeiten anschaffen, die du überhaupt nicht brauchst, die dir aber mal wieder das gefühl geben, daß du diesen haushalt auf einen aktuelleren stand der technik gebracht, dein alltagswissen dabei einem ähnlichen upgrade unterzogen und eine unwesentliche menge geld ausgegeben hast. außerdem könntest du damit aufhören, in der zweiten person singular von dir zu sprechen. das hielt ich alles für ganz prima ideen, also puk ich's an.

und was benötigt man am dringendsten, wenn man eigentlich nichts benötigt? klar, einen router, um den einzigen im haushalt vorhandenen rechner zu -nun ja- vernetzen. und damit's spaß macht, gleich per wlan. ich sparte mir also das ca. 2m lange kabel zwischen notebook und dsl-modem ein und bemerkte, daß ja meine dbox auch einen netzwerk-anschluß besaß. woohoo - kanäle zappen per browser! nie mehr die hände 20cm nach links zur fernbedienung bewegen müssen (außer zur lautstärkeregelung zu allen anderen dingen außer dem kanal-zapping). aber immerhin ein guter grund für einen router, nachträglich (kognitive dissonanz, anyone?).

ich kam also auf den geschmack - wieso nicht gleich noch das 1m lange kabel zwischen notebook und drucker durch ein unsichtbares kabel ersetzen? bluetooth mußte her. kaum 80 euro später und 1 woche ärmer hatte ich's schon so hinbekommen, daß mein rechner nicht mehr auf meinem mobiltelefon drucken und mein mobiltelefon nicht mehr über den drucker eine internetverbindung aufbauen wollte, sondern sich alle drei geräte so gut verstanden wie eine familie beim weihnachtsessen (man kann sich zwar nicht ausstehen, redet aber zur feier des tages ausnahmsweise miteinander).

(der eine familienteil beleuchtet jetzt übrigens permanent, d.h. nicht abschaltbar, meine wand mit einem angenehmen blau-ton. da hätte ich eine sternenhimmel- oder wenigstens uhrzeit-projektion ja doch origineller gefunden.)

vom erfolg beflügelt kam ich in stimmung: dsl 2000 mußte her. "wenn sie uns bis 31.5. online beauftragen, schenken wir ihnen bares geld", versprach mir die telekom t-com sinngemäß. man hatte aber offenbar mit leuten wie mir gerechnet, die den auftrag dann auch wirklich online erteilen wollen, und zwang mich mittels lustiger fehlermeldungen (und lautem lachen am anderen ende des webshops, aber vielleicht hab' ich mir das auch nur eingebildet) zur telefonischen beauftragung. nur vier hotline-telefonate später war (und bin) ich dann immerhin schonmal so weit, daß ich eine schriftliche auftragsbestätigung über eine änderung meines isdn-anschlusses bekommen habe. die ich zwar nicht wollte, jedenfalls nicht daß ich mich erinnern könnte, aber - man freut sich doch immer über post. ganz ehrlich.

latent demotiviert verschob ich also die klärung, was die nun für mich aktivierte "permanente rufnummernunterdrückung" wohl mit schnellem dsl zu tun haben könnte, auf nächste woche, und machte mich an das abenteuer pre-selection. woraufhin ich per post (juchhei!) bestätigt bekam, daß mein dsl-anschluß zum 19.5. umgestellt werden solle - i began to see a pattern. ich bin schon ganz gespannt, was ich nächsten monat machen muß, um einerseits die versprochenen gutschriften bei online-beauftragung nachträglich doch noch zu bekommen, während ich andererseits ("ab 1.6. erhältlich!") den anschluß gleich nochmal auf dsl 3000 umstellen lassen will - wahrscheinlich klappt das, indem ich die eingerichtete rufnummernunterdrückung wieder entfernen und danach erstmal einen nachsendeauftrag bei der post einrichten lasse.

aber was tut man nicht alles, um vom küchentisch aus (3 meter entfernt) mit dem notebook (50 minuten akku-laufzeit, 4 kg schwer) mit rasendem tempo (auf lahmen webservern) surfen zu können, während man auf dem drucker (0m von hier, 3m von küchentisch entfernt) "drahtlos" dinge ausdruckt. fortschritt macht spaß. ehrlich.

[und nächste woche erzähle ich dann vom großen stromausfall anno 1751 vor ein paar tagen. falls ich gute laune habe. habt ihr mich gehört, t-com?]

kritzelei

wenn man in (mit) genau der farbe (den dingen), in der man einen zettel (sein leben) beschriftet (erlebt verschwendet) hat, den zettel (das leben) ausmalt (auffüllt), verschwindet (tritt in den hintergrund) die beschriftung (die erfahrung) langsam (sehr langsam), geht im gekritzel (der neuen erfahrung) unter. allerdings sieht (fühlt) der zettel (das leben) (sich) dann auch unsauber (ekelhaft) aus (an).

option eins: zettel wegwerfen, neuen hernehmen. option zwei: die konturen der vorher weggeworfenen ehemals darüberliegenden zettel beim ausmalen genießen.

unmittelbarkeit

den regen spüren, (nur) bis man sich nicht mehr naß fühlt. das fenster offen lassen, bis man gerade nicht mehr friert. dinge nur so lange tun, wie man sie auch als solche wahrnimmt. hätte mir mal viel früher einfallen sollen, hätte mir viel ärger erspart, aber ich hätte wohl auch mit dem rauchen anfangen müssen.

habe nun ach.

das schlimme[tm] daran, den sinn des lebens endlich verstanden zu haben, ist ja, daß man dann eigentlich sein weblog schließen müßte könnte.

klingeltöne und verlorene jugend

plötzlich kurzzeitig wieder sehr jung gefühlt und die kids von heute für recht dämlich gehalten bei dem gedanken, daß man die im fernsehen heftig (aah!) beworbenen klingeltöne -die für eigentlich soundsovielneunundneunzigeuro- ja doch auch einfach sampeln und als mp3-klingelton verwenden kann. plötzlich kurzzeitig sehr erschrocken dann bei der feststellung, daß einer der ersten gedanken danach war, ob ich da vielleicht etwas verbotenes mache, wieso mtv nichts macrovisionsartiges bei der klingeltonwerbung verwendet und ob ich nicht langsam in einem alter sein sollte, in dem man, will man unbedingt einen bestimmten klingelton haben, einfach den eingeforderten preis dafür bezahlen könnte, anstatt sich 10 minuten mit audiobearbeitungssoftware hinzusetzen, "nur aus prinzip". erleichterung dann ungefähr siebzehn hundertstelsekunden später: nein, bin ich nicht, nein, will ich nicht, ja, das paßt schon so, danke, es geht mir gut.