musik zum kater-bekommen

"die texte schlagen wirklich dem fass die krone ins gesicht. toni kater verrät auf ihrer fanpage, sie habe mit 13 angefangen, musik zu machen. obwohl sie mittlerweile ein studium der musikwissenschaft (hört man nicht) und eins der germanistik (hört man erst recht nicht) durchlaufen haben will, hat sich nichts getan; toni katers vorstellungen vom leben, der liebe und dem ganzen rest entstammen unmittelbar einem rosaberüschten teenagermädchenzimmer. sie liebt, sie wartet, sie tut das alles in berlin (da sind heutzutage ja alle, die cool sind), die nacht ist blau, die sterne sind fern … ich sehe diddl-mäuse stehblues tanzen."

laut.de über die cd von toni kater (und bis vorgestern dachte ich sowieso noch, "toni kater" wäre irgendein neuer spielwaren-hype für pre-teen-kids, eine mischung aus tamagotchi, teddybär und aibo eben - so kann man sich täuschen - andererseits, wenn dieser name nicht 1a für eine cartoon-serie auf disney channel bzw. super-rtl geeignet ist, welcher dann?).

"zum beispiel jubel"

nach einmaligem download der software liegt der "medaillen-melder" als icon im system tray auf ihrem desktop. holt ein deutscher sportler eine medaille, poppt der eventmelder mit einem akustischen signal (z.b. jubel) auf und meldet das ereignis.

t-online at your service. was hätten wie nur früher ohne, .. undsoweiter.

samstagstrauma

mcdrive. hölle aller klar denkenden menschen. paradies für führerscheinneulinge, die die freundin nicht nur mit der tiefergelegten schrottkarre beeindrucken sondern auch mal zum essen ausführen wollen. innenraumbeleuchtung statt candlelight, "antenne superhits" statt ambienter fahrstuhlmusik, zur umweltparkplatzverschandelung prädestinierte pappschachteln statt richtiger teller. der parkplatz vor dem restaurant freitags und samstags ab 22 uhr treffpunkt der dorfjugend, fast alle gut sichtbar mitglied bei den jeweiligen "[automarke]-freunden [dorf]", gute kunden bei d&w oder dergleichen neonröhren-, baßboxen- und alufelgen-ausstattern dieses landes, die leichtbekleidete und minderintelligente damen auf der katalogtitelseite abbilden. die damen der hier herumlungernden verkehrsprofis mit dem oberklasse-haarschnitt sehen alle genauso aus. immerhin haben sie ein bißchen mehr stoff am leib. ihre zerebralgeschwindigkeit steht in direkt umgekehrtem verhältnis zur ps-zahl der karren ihrer macker, nichtraucher (oder wenigstens sexy aussehende raucherinnen) sucht man hier vergeblich, und wäre das hier nicht alles open air, so käme man sich wie bei der jahresversammlung des schulabbrecher-swingerclubs vor.

ich sitze und stehe. ersteres in meinem auto, letzteres in der warteschlange. die scheiben so dicht wie möglich nach oben gefahren, so daß ich das musikmischmasch der vor und hinter mir stehenden blechbüchsen fast nicht mehr höre, sondern nur noch spüre. mein radio versucht mit vivaldi zu kontern, als wüßte der dlf-musikredakteur, in was für einer situation ich gerade stecke. hinter mir in der klassischen rollenverteilung ein mackertussen-auto (er, macker, auf dem fahrersitz, sie, tussi, zwar auf dem beifahrersitz, aber den fahrer demütig anschmachtend, während sie kaugummi kaut - beide auf sitzen, die wahrscheinlich nochmal extra tiefer im auto angebracht sind, so daß die augen knapp über der lenkrad-oberkante zu sehen sind) in meinem rückspiegel zu sehen, vor mir - oh wunder - ein offenbar weibliches wesen allein im auto, einem nicht-tiefergelegten daihatsu-einkaufsbonbon in knuddeltürkis. vielleicht eine mutter, die von der party ihrer fastpubertierenden sprößlinge zum essenholen geschickt wurde? mcdrive-profi scheint sie nicht zu sein. ich öffne mein fenster ein stück und höre, wie sie verzweifelt das mcdrive-bestellmikrofon anbrüllt und dabei mit den worten "na, das ding hier!" auf die vor ihr aufgebaute hell leuchtende aktions-werbetafel deutet, immer in richtung eines produkts, dessen namen sie entweder nicht lesen oder nicht aussprechen oder nicht beides kann. die stimme aus dem bestellpfosten hat mit der bestellung nachvollziehbare interpretationsschwierigkeiten und ordert die dame offenbar eine wagenlänge weiter nach vorn zum persönlichen gespräch.

mit den worten "herzlich willkommen und einen kleinen moment noch, bitte warten sie hier!" (so nehme ich zumindest an, tonqualität hatte offenbar nicht den wichtigsten stellenwert bei der technischen ausgestaltung dieses - äh - terminals) werde ich begrüßt und denke mir "kunststück, wo denn auch sonst, weg kann ich ja nicht". ich schalte den motor ab, während ich der daihatsu-dame vor mir mit einer mischung aus mitleid und einer seltsamen art von bewunderung zusehe. vivaldi hat inzwischen kapituliert, im radio laufen nachrichten.

als ich an der reihe bin und mich der krächzende lautsprecher mit "kann ich nun ihre bestellung aufnehmen?" anbrüllt, zieht mein kleinhirn die notbremse und zwingt mich zu einem "nein, lassen sie mal.", gefolgt vom anlassen des motors und dem vorbeifahren an den geldannahme- und essenausgabe-schaltern, nicht ohne den eher überrascht wirkenden schülerinnen-aushilfen mit den lustigen papierhütchen auf dem kopf durch die kleinen fernsterchen den mittelfinger zeigen zu wollen. zum glück hat mein kleinhirn keinen eigenen mittelfinger, und mein großhirn und ich sind zu gut erzogen, um so etwas auch wirklich zu tun. um rund 30 minuten lebenszeit ärmer, aber einiges an erfahrung reicher, fahre ich nach hause, esse vier mit tomaten belegte roggenbrotscheiben und komme mir ziemlich schrullig, aber wenigstens zufrieden vor.

wunderbar

"spin-off": eine tv-serie, aus einer anderen heraus entstanden), bestes hierzulande bekanntes beispiel wahrscheinlich frasier (vgl. cheers). "crossover": gastauftritt eines tv-seriencharakters in einer fremden serie, hierzulande bekannte beispiele wohl die unzähligen kleinen anspielungen bei den simpsons, oder der charakter "ursula" aus mad about you bzw. friends.

und für die crossovers & spin-offs master page kann ich mich so begeistern, weil dort sowohl mein faible für listen aller art wie auch meine begeisterung für (us-)fernsehserien ausdruck findet. und vor allem natürlich, weil ich das internet liebe, das für ganz genau solche kleinen fanatischen listenprojekte schließlich erfunden wurde, wie die urban legend besagt, die ich mir gerade ausgedacht habe. (wie konnte man früher eigentlich fernsehserien genießen, ohne episode guides? und das meine ich ausnahmsweise mal ernst.) der begriff "wunderbar!" huschte schon lang nicht mehr so oft durch meinen kopf wie bei der lektüre dieser seite.

(ein interview mit dem macher gibt's auch. und im gleichen atemzug muß ich noch auf das sablog hinweisen, kürzlich zufällig via drts entdeckt, wenn ich mich recht erinnere, und das seitdem zu meiner täglichen pflichtlektüre gehört. aber das mag an mir liegen.)

moderne zeiten

wochenlang mit dem "sprachaufzeichnung"-feature des kürzlich noch neuen und jetzt immerhin noch nicht ganz veralteten telefons kleine gedankenscribbles aufgesprochen (hui, wie anachronistisch klingt das denn?). den ansatz, blogwürdige gedankenfetzen endlich in brauchbarer form festhalten zu können, damals für geradezu revolutionär für die eigene erinnerungslogistik befunden - und konsequent nicht nur alle aufzeichnungen, sondern offenbar sogar die existenz dieser möglichkeit sofort immer wieder vergessen. vorhin den entsprechenden menüpunkt zusammen mit knapp 20 solcher fragmente im telefon entdeckt. seitdem schiß davor, sie anzuhören unschlüssig, ob anhören oder löschen die sinnvollere option darstellt.

na,

dann kann ich ja jetzt endlich mal mit der neuen rechtschreibvariante loslegen.