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immer dann den kloß im übertragenen sinnhals haben, wenn man sowieso gerade nichts sagen möchte. vorauseilender schüchternheitsgehorsam.

(mehr mögen, weniger wollen. bedürfnis(be)steuerung.)

music was my first love (und so).

sich wie früher in der schule, beim nacherzählen des vortagigen tv-nachmittagsprogramms (mit benny und anke)

"hast du gesehen wie der eine, und woosh!, und dann hat er, boah, und voll in die eier, und dann am schluß als, ja das war geil, und wooooomm als das ding in die luft geflogen ist, und ..", mit entsprechendem nachspielen der szenen ausgemalt, die sowieso jeder selbst gesehen hatte, aber man wollte ja plastisch berichten und zeigen, daß man's eben auch gesehen hatte und toll fand

vorkommen, beim sprechen über musik, die eindruck hinterlassen hat. immer seltener zwar die platten, die noch eine musikalische weitersozialisation bewirken (die gründe hierfür dürfen -ausnahmsweise!- mal als mannigfaltig bezeichnet werden), umso schöner (ebendrum, erstes semester informationstheorie) das staunen dabei (und mir fehlt, übrigens und verdammtnochmal, weiterhin das pendant zu lektüre auf akustischer basis - audible rezeption? meine güte, gebt mir ein wohlklingenderes substantiv!) und beim beobachten der reaktionen auf die eigene hinausartikulierte begeisterung. und wenn's auch mal nur zerstottertes sabbern ist. damals wie heute die schüchterne art von selbstbestätigung(ssuche), damals wie heute eine kaputte art von subtiler ausschauhaltung nach seelenverwandtschaft in der peergroup. wunderbare sache, eigentlich.

first and last and always, prost und gruß an herrn eldritch.

subtextfragen

diese negative konnotation, die das wort fragwürdig einer als ebensolch bezeichneten sache aufzwingt, finde ich übrigens - ja, nun, eben - durchaus frag-würdig und doch irgendwie unangebracht. aber questionable hat's da auch nicht gerade leichter und diskursfähig klingt schon wieder so soziologiestudentisch. sprache ist manchmal ein ganz schöner doofmann.

computerspiele, videospiele und spielkultur

"spiele sind längst erwachsen geworden und teil unserer populären kultur. wir lieben spiele. d-frag.de möchte anders über spiele schreiben. wir d-fragmentieren vermeintlich vertrautes und setzen es neu zusammen. dabei verbinden wir spiele mit zeitgeist und popkultur, suchen die geschichten hinter dem horizont, blicken ohne nostalgie zurück und ohne hype nach vorne."

das wird toll, wird das!

sprachentwicklung

bis gestern noch michselbst für ein sehr schlaues kerlchen haltend, in vager ahnung einer erklärung, wieso der begriff "drive" mit dem bei genauerem hinhören doch eher sperrig klingenden "laufwerk" (und nicht dem eigentlich viel naheliegenderen "fahrwerk") übersetzt wurde: da hatte bestimmt die turnschuh-lobby ihre finger, respektive schnürsenkel, drin.

seit heute dann plötzlich klarsicht, verwerfung der albernen alten theorie und massivst schuppenbefreite augen beim entdecken der doch viel naheliegenderen und wahrscheinlicheren wahrheit: an drive-schaltern von junkfood-restaurants wird man hierzulande so langsam bedient, daß man (eigentlich) auch laufen könnte!

(erstaunlich aber, daß dieses phänomen offenbar schon "damals" ein solches war.)

abspanngeil

nach so manchen konzerten hätte ich ja gern noch vier bis neun minuten "end credits", um runterzukommen.

astro-tv

"deine schulter steht im wassermann", erklärt die dame von questico mit den schlecht rotgefärbten haaren bei einem sender namens astro-tv, nachts um 2 uhr. im hintergrund schwurbeln durch den bluescreen stock-images, deren produzenten weder etwas von anti-aliasing noch von einer zu erwartenden niedrigen mpeg2-datenrate auf zuschauerseite gehört haben, so daß die sternzeichen und astro-icons allesamt aussehen, als seien sie per wingdings auf einem cga-bildschirm gezeichnet. eine dame mit langen schwarzen haaren und pferdegebiß interviewt im vordergrund die astro-expertin, wenn diese zwischen zwei anrufen gerade kurz zeit hat: "ich kann mir vorstellen, daß das anstrengend ist, wenn man medial so angezapft wird. wie tankst du eigentlich deine energien wieder auf?" - medial angezapft und entsprechend erschöpft fühle ich mich schon nach zwei minuten astro-tv, aber mich fragt ja keiner.

ich überlege, ob ich die 0800-nummer, die zum anfixen eingerichtet wurde, mit rufnummernunterdrückung anrufen soll und mich als gescheiterte existenz mit einem dämlichen problem ausgebe. kann mich dann aber nicht entscheiden zwischen dem fehlgerouteten 9live-zuschauer ("das lösungswort ist nudelsalat! kommt jetzt der hot-button?"), dem extrem-minderheiten-suizid-kandidaten ("ich bin ein arbeitsloser schwarzer schwuler jüdischer transsexueller nazi aus wanne-eickel und werde mich in meinem rollstuhl gleich hier von der brücke stürzen!") und dem profi-klugscheißer ohne ahnung ("meine software hier sagt mir aber, daß mein knie im saturn schwimmt und mein ego mit warp 13 auf den aszendenten zum wassermann zurast!") und traue der sache ja eigentlich auch sowieso viel zu wenig. axel beispielsweise, der nicht nur von allen guten geistern sondern auch von seiner frau verlassene mittvierziger, klingt doch irgendwie aufgezeichnet. das angeborene mißtrauen kann einem manchmal wirklich den spaß verderben. eigentlich müßte man sich für dinge wie astro-tv oder neunlive eher drinking games ausdenken, oder wenigstens kleine partyspiele ("predict the prediction!").

werbung. für astro-tv-kurznachrichten-abonnements natürlich ("sie haben fragen? die sterne wissen die antwort. und wir sagen sie ihnen!"). vier kurznachrichten pro woche für 2 euro, 50 cent für einen zweisatzigen textbaustein marke "der große wagen steht reziprok tangential zum chinesischen sternzeichen des telefons", oder zu deutsch, je weniger man für so eine scheiße sein geld rauswirft, desto eher kann man sich das neue auto leisten).

im studio kerzen, fast unmerkliche leise "synthesizer greatest vol. 41" -artige ("mach mal atmo dahinter!") geräusche, eine mischung aus landhaus- und ikea-stil (also landhaus-plastik) - oh, eine neue sendung. kartenlegen statt sternegucken. die fragen der anrufer sind ähnlich spezifisch wie vorher, nämlich entweder gar nicht ("können sie mir sagen, wie es mir geht?") oder zu sehr ("um wieviel uhr werde ich morgen meine traumfrau kennenlernen?"). das kartenmaterial fabuliert allgemeinplätze mit erstaunlicher zielgruppenkenntnis ("sie müssen ihr selbstwertgefühl stärken!"), die moderatorin kommentiert entsprechend ("das finde ich ja jetzt unglaublich spannend, wie treffend die karten das wußten!"), und die gesamte szene ist ungefähr so spannend wie die nächtlichen sexy clips auf dsf oder tv.berlin (immerhin sehen die damen hier besser aus, schließlich haben sie klamotten an, wenn auch nur von c&a).

beim einschlafen falle ich mit der schulter auf den roten hot-button meiner fernbedienung. der wassermann wird sich jetzt sicher ärgern.

schöner leben mit argh

mit indianischen fach- bzw. originalbegriffen für haushaltsgeräte macht man sich das tägliche leben übrigens nicht zwingend einfacher, aber doch wenigstens kurzweiliger (- und das soll als erklärung schon reichen, ich muß jetzt leuchtet hell wie eine tausendstel sonne einschalten und mir ein wasser holen aus großer weißer kasten, der rumpelnd wie zehn büffelherden winter macht).