mehr elevanz!

schreibwut war gestern. heute ist kreative indifferenz.
(vom kontext befreit sind strom und schwäche.)

bogenscheißen, das:

1. alberner (weil meist gewollter), aber gut funktionierender (weil fäkalhumorischer und dadurch zielgruppenmaximierender) tippfehler.

2. olympisch ab voraussichtlich 2015.

bepuscheln

"was genau ist denn 'bepuscheln'?"
"in welchem kontext?"
"zitat: ich würde heute gern bepuschelt werden."
"soso."
"nein, ich weiß es echt nicht."
"dann ist das ist quasi alles, was du machen kannst, ohne eine ohrfeige zu bekommen."

kurze kampfschrift für einen liberaleren umgang mit mit dem begriff "live"

immer öfter wieder dieses gefühl, daß es eben doch keine eindeutig beantwortbare frage ist, die nach der abgrenzung einer live-darbietung von einer aufnahme. sondern vielmehr eine der mittelbarkeit und der persönlichen vorliebe und jeweiligen situation, wieviel davon zugelassen werden darf, will man ein "konzert" (oder die "echtheit" eines solchen) von einer "konserve" unterscheiden:

das anregen von schallwellen durch direktes/manuelles anstoßen, beispielsweise durch stimmbänder, als einfachste und unmittelbarste form der klangerzeugung und somit eindeutigem live-charakter, muskelkraft wird zu übertragener luftdruckveränderung. dann das hinzufügen von mittelbarkeit, auf der untersten stufe als mechanische ausprägung, das drücken auf eine taste (oder der schlag auf eine trommel), hebelwirkung zur schwingenden saite bzw. membran und dadurch die erzeugung der schallwelle. und weiter: elektronik statt mechanik auf der einen oder anderen oder beiden seiten, simulation und ersatz natürlicher vorgänge durch abstraktion einzelner details – bis hin zum per tastendruck abgespielten sample oder dem simplen "starten" einer aufnahme.

wie grundlegend und einfach müssen zutaten sein, damit man die bezeichnung "koch" "verdient"? wie privat muß man jedes byte im prozessorkern kennen, um sich als programmierer zu bezeichnen? an welcher stelle und wie genreabhängig setzt man die grenze? ab wann ist ein künstler dj "statt" musiker? und wo zieht man die grenzen zwischen remix, interpretation, inszenierung, darbietung oder vorführung eines werks? und wann hört das mit meiner anführungszeichenmanie endlich mal auf?

(then again: keine objektiven antworten, natürlich. für den anfang wäre es aber schonmal ein wesentlicher schritt, wenn mehr über diese dinge nachgedacht würde. vor dem eigentlichen diskurs. oder als diskurs.)

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diese tage, wo sich nicht mal der nebel zeigt, wo die kälte einfach nur vorhanden ist. als gehöre sie hier hin, als zustand. wo man schon beim abendlichen weggehen eigentlich genau weiß, daß der weltekel heute gewinnen wird und der hobbymisanthrop spätestens nach mitternacht endgültig der restlaune noch den abend versauen wird. wenn würstchen mit kartoffelsalat (1kg-eimer) einfach angebrachter sind als das hirschrückenfilet mit rotem mangold. wo die urbane endzeitstimmung einfach mal verschlafen hat, und jeder selbst für diesen in der grundstimmung mitschwingenden haß sorgen muß. ende neu, nüchternheit ist der neue exzess, hysterie repeating. "come back baby", diskrepiert frau haines. playing by the rules only makes everyone else happy. und manchmal vermißt man eben doch die keyframes an jenen tagen. 

zahnarsch, der:

mit äußerungen wie "keine angst, es tut gar nicht weh!" leichtfertig um sich werfender zahnmediziner.
der zahnarsch ist nicht zu verwechseln mit dem -> mentalchirurgen, der dem patienten nur einredet, er könne zähne reparieren.
der zahnarsch ist verwandt mit dem sog. -> kranken gymnasten.

delicious

eine objektschutzstreife bemerkte zur o.a. zeit einen über die fahrbahn laufenden „mcflury-becher“ (papp-eisbecher von mcdonalds). da man sich diesen umstand zunächst nicht erklären konnte und die aufforderung: „halt polizei – stehen bleiben“ schlichtweg ignoriert wurde, sollte der becher – natürlich unter berücksichtigung aller grundsätze der eigensicherung – in kontrolliert genommen werden. aus gründen der verhältnismäßigkeit war jedoch auf die androhung von zwangsmitteln verzichtet worden.

[morgen im polizeibericht: "ereignisreicher tag in oberursel-niedernbach, älterer dame über die straße geholfen".]