gegen halb drei heute nacht dann den entschluß gefaßt, demnächst (also in einem der zahlreichen bisher noch nicht inhaltlich verplanten nächsten leben) dringend mal eine latent kulturwissenschaftliche untersuchung mit dem titel "ironie und retro-phänomene in zeitgenössischer pop- und clubkultur" anfertigen zu müssen: mit bezugnahme auf dj-sets (coverversionen, remixe, übergänge, software, coolness/gesichtsausdruck beim auflegen, ..), club-einrichtungen (livevisuals, bar- und sitzmöbel-anmutung, optik der türsteher/bouncer, ..), nachtleben-kleidung (berlin-mitte, taxifahrerjacken und brillendesigns) sowie meme und "meta-optik" (wasted german youth, promiskuitätsversprechen und dönerbudenschilder).
noch vor der niederschrift erster erkenntnisse dann aber auf der tanzfläche angerempelt worden, daraufhin schlüssige gedanken und argumentationsketten vergessen und den rest des abends lieber wieder darüber aufgeregt, daß es auch 2007 immer noch menschen gibt, die zigaretten rauchen.

love & death -- und das, was weiterhin verlorengeht in dieser technifixierten welt, ist das intuitive, spontane und affektive der kommunikation: das hörer-auf-die-gabel-knallen, das sich-anbrüllen, das sachen-sagen die einem später leid tun.
statt dessen nur noch leise tastendrücke auf rotgefärbte hörersymbole und wohlformulierte emails und kurznachrichten, teilweise mit business-disclaimer als signatur. durch den kompressor gejagte empfindungen, abgeschwächt und angegleicht, gefühlsregungen nur noch in nuancen wahrnehmbar. wimmern statt flennen, lächeln statt freuen.
(türen-zuknallen hat so eine ganz eigene art von /effizienz/, die man 2007 fast nicht mehr hinbekommt. außer mit türen-zuknallen, klar. aber wer macht sowas heute schon noch?)

das in magazinform gegossene pendant zu dem gefühl, das sich beim hören von formatradio einstellt, heißt übrigens "neon".