vermißverständnis '07 / ("like the difference between looking good and feeling good.")

und dann, irgendeiner mittelschönen nacht, läuft man nach hause und hat zuviel zeit zum nachdenken, wovon dem übermaß bekanntlich ungesundheit nachgesagt wird, und ohne solch unpersönlich formulierte passivkonstruktionen hätte dieses /dings/ hier schließlich auch niemals fuß fassen können. anders: gäbe es "man" nicht, hätten sich viele der texte hier nie zu schreiben trauen lassen, und ganz genau so ist's ja auch mit der reflexion im allgemeinen und ganz besonders auch im besonderen, nämlich in mir, kampfluder der arbeiterklasse. und so verbringt man die hälfte der heimwegstrecke, meta für meta, mit betitelungen aus der melancholiekiste, und um sich nicht zu pathetic vorzukommen, wird dann eben aus dem heim- ein um-weg. workarounden statt bugfixen, reine gewohnheitssache. alles schonmal dagewesen, die rhetorik und die dramatik und die neologismen und die empfindung ("abklatsch/abklatschen -- eine etymologie in ca. drei einträgen"). nichts ändert sich nämlich, am wenigsten reflexivpronomina.

& die nächste runde rückwärts, also weniger kryptisch:
mir scheint die mag-lite aus dem arsch. hallo, welt.

(kontraste sind's, die einen über wasser halten!)

die zubereitung von weblogtexten hat im übrigens ja auch sowas /kochbeutelhaftes/.

der hausmeister erzählt von ca. zehn (in worten: 10) am wochenende hier und nebenan im haus eingezogenen "norwegischen stewardessen", die sich hier "ein paar wohnungen teilen" und "deutsch lernen" sollen (aus welchem grund auch immer), wenn sie gerade nicht mit norwegian air shuttle in der weltgeschichte unterwegs sind.
seit vorhin also bemüht unverkrampfte rechercheversuche meinerseits, ob die durchschnittliche "flugbegleiterin aus norwegen" nun eher der variante "blondes bikinimodel aus schweden" oder dem anderen extrem "ringerin mit oberlippenbart aus der ukraine" entspricht (diese stereotype wurden ihnen präsentiert von "weltbild light"). dabei trotz weitgehend erfolgter berlinsozialisation ein wenig so gefühlt wie der dorfdepp in städter-besuchs-erwartung -- oder wie im zoo auf der bescheuerten seite des gitters, nämlich davor. recherche daraufhin sofort eingestellt und für morgen das eher klassische herumlungern in treppenhaus und hof eingeplant. (wo waren noch gleich meine detektiv-gimmicks aus yps-zeiten?)

webseiten, die mir jeweils das aktuelle datum und die momentane uhrzeit anzeigen, beim abruf der seite, leisten sich da ja auch eine ganz interessante form von medien-, oder besser unmittelbarkeits-bruch. das interweb fühlt sich da jedesmal an wie briefpost: charmant einer-, irritierend anderer-seits. ein bißchen wie batteriebetriebene parkscheiben.

clair obscur

wichtig ist, daß du den gedanken be- und erhältst, wenn du heimkehrst. ihn nicht tötest mit neuer empfindung, dich nicht ablenkst. je mehr gewöhnung, desto unmittelbarer mußt du texte verfassen. am besten noch während du den sonnenaufgang am strand siehst, noch während im hintergrund musik läuft, noch während der ausnahmealkohol wirkt, noch während das lächeln anhält und das mädchen dich mag. du solltest mit notebook dort sitzen und berichten, anstatt danach zu verklären und erzählen, im nachheinein. fuck the pain away. alles schreiben, noch während es sich dreht, und lebt, und pumpt. katerstimmung is the new katzencontent, und routine ist bekanntlich der feind jeglicher inszenierung. gegen halb sieben schickst du dich nach hause, und dann ist sowieso alles zu spät. prost und gute nacht.

neuer sand für den mini-spielplatz im hof, also großbaustellen-lärm seit halb acht früh, bzw. heute dann wohl kein kinder-, sondern bagger-geschrei zum aufwachen. noch be-pyjama-t, mit dem kaffeepott in der hand, auf dem sonnigen balkon stehen und aus dem fünften stock den kleinen baumaschinchen unten beim schuften zusehen: hat was angenehm beruhigendes, meditatives, kontemplatives. the zen of spielplatzspotting. empfehlenswert.

(überhaupt, öfter mal anhalten und wahrnehmen: vorsatz für diesen sommer.)

revolutionöse geschäfts- bzw. produkt-idee ausgeheckt, vorhin smalltalkend während des tofucurrys mit reis: eine gläserne eckbadewanne, mit aquarium in den seitenwänden, whirlpool-funktion, (von innen/unten) beleucht- und beheizbar und optionaler polsterung seitlich/innen auf nackenhöhe. detailplanung dann wieder verworfen, weil: gibt's ja sicher wieder schon. außerdem kam dann gerade das dessert.

(abgelenktwerden durch servicepersonallächeln -- was die volkswirtschaft deswegen wohl schon für einbußen hinnehmen mußte, im lauf der jahre?)

blogsnow lebt übrigens wieder.

(das ich -- wo ich hier gerade schon so im redeschwall bin -- früher ja gedanklich immer falsch als blog-snow statt blogs-now geparst hatte. die vielen kleinen einträge, also schneeflocken, die auf die vielen kleinen blogs herunter.. was heruntern schneeflocken eigentlich? fallen? segeln? schlumpfen? ah, ich hab's: krachen. also: die vielen schneeflöckchen, die auf die kleinen blögchen (es lebe der diminutiv!) links herunterkrachen und dabei .. nun gut, ich hab' mich in den metaphern verheddert. und das stocknüchtern.)