interdiscounterale beziehungen

schnaufend und mit zettelchen/stift-kombination in der hand wackelt sie auf die neben mir stehende und käseregal-einräumende rewe-mitarbeiterin zu. die frage "entschuldigung, arbeiten sie hier?" wird von jener zum glück nicht als vorwurf, sondern eher als naivität bewertet, sie bleibt also freundlich.

ob es hier freie ausbildungsplätze gäbe, fragt die ungefähr 16jährige mit dem hochroten gesicht und dem fragwürdigen haarschnitt (vorne lang, hinten schräg, mit pinken accessoires durchsetzt, deren motive sich als badges auf der jeansjacke teilweise wiederfinden). ihr rucksack hängt kurz vor den kniekehlen, ihr blick oszilliert zwischen den augen der gesprächspartnerin und dem gouda hinter jener. leider nein, keine ausbildungsplätze, und selbst wenn, liefe die vergabe über die rewe-zentrale, sie möge es doch bitte dort mal versuchen, aber (und dieses aber kommt unerwartet laut und mit unerwartet langgezogenem "a"): bei lidl nebenan könnte es klappen, die suchen immer leute und da schickt sie ganz oft welche hin, die dann dort später eine ausbildung machen. sagt sie.

ich bilde mir ein, ein süffisantes grinsen im gesicht der rewe-dame zu bemerken, nach übertriebener beidseitiger bedankung und floskelverabschiedung. so langsam wundert mich echt nichts mehr.