schweiß und tränen

the walkmen haben mit "the rat" den vermutlich besten song aller zeiten geschrieben, las ich neulich irgendwo. wenn man den vermutlich besten song aller zeiten geschrieben - und das auch irgendwann verstanden und geglaubt, quasi verinnerlicht hat, ohne starallüren zu bekommen, sondern wenn man mal /gecheckt/ hat, was einem da passiert ist - dann verzichtet man eben auf glitzer und rumms, auf quatsch und spielchen, bei liveshows.

the walkmen

dann ist man erwachsen und gutangezogen, professionell as fuck, ein kleines bißchen demütig auch gegenüber dem erfolg, und beim spielen energiegeladen bis knapp über anschlag, trotz aller konzentration auf der bühne;

dann lockert man den krawattenknoten ein bißchen und zieht das sakko aus, wenn's zu warm wird;

dann rockt man die neue platte (die das beste album des bisherigen jahres ist, aber das wissen sowieso schon alle im raum, und das wiederum weiß die band, was das publikum auch weiß, deswegen lächelt die band, einfach weil sie so ein cooles publikum hat) .. dann also rockt man die neue platte mal eben so runter, fast als wäre sie angeboren und muttersprache;

dann macht man eben keine show, sondern musik;

dann sieht man die gänsehautpümpelchen auf dem unterarm des kleinen mädchens in der ersten reihe, das mit geschlossenen augen sowieso schon fast jeden song fehlerfrei mitgesungen hatte, beim besten song aller zeiten aber eben auch überrascht wurde von diesem /ergebnis/ der energie im raum - wenn nämlich jeder einzelne "YOU'VE GOT A NERVE TO BE ASKING A FAVOR / YOU'VE GOT A NERVE TO BE CALLING MY NUMBER" vor freude flennend nach vorn BRÜLLT, sich in diesem moment alles auf eine so arg /positive/ art entlädt;

dann geht man nach der zugabe eben nicht nach hinten von der bühne ab, sondern nach vorn durch's publikum hindurch, das sich nach dem heimkommen später alle völlig durchgeschwitzten klamotten vom leib reißen wird, während es den vermutlich besten song aller zeiten summt und sich fühlt, als könnte, sollte, müßte, würde es jetzt alles.