halbfest/bergzeit

"so einer biste jetzt also offenbar" denke ich mir manchmal, und im gleichen atemzug (im gleichen synapsenzuck) dann "du redest mit dir im kopf jetzt also in der zweiten person singular?", und dann verheddere ich mich -noch bevor ich mir antworten kann, immerhin- in einer meta-rekursion und zwinge mich fix zum zähneputzen oder knie-anfassen oder dergleichen um da auszubrechen. wie man das eben so macht bei drohendem kontrollverlust.

aber offenbar BIN ich jetzt also so einer, bergfest ahoi, der sich lebenserwartungen in zahlen ausrechnen lässt und sich am kognitiven horizont langsam mal ’ne bucket list zusammenspinnt. außerdem einer, der sich wanderschuhe zulegt (immerhin welche, die nicht nach wanderschuhen aussehen, also nicht nach dem, was man (lies: ich) am subtext des begriffs "wanderschuh" verabscheut, kurz: politisch eher wannabe-techwear als jackwolfskin, und, ja, schuhe können selbstverständlich politisch sein, aber ich schweife ab) und der ein sehr korrektes stammcafé im kiez hat und der sich angenehm oft mal pragmatisch vorkommt im umgang mit der welt und sich selbst. offenbar bin ich jetzt so einer, der von roger willemsen und luisa neubauer und epiktet beeindruckt ist und das ganz problemlos mit der subkulturellen punksozialisation (innerlich, nicht äußerlich! - mindset acab, familiär fdp) vereinbaren kann.

offenbar bin ich immerhin auch einer, der neugierde und verknallen und glück kann. aber auch einer mit 1.5dpt auf beiden seiten, mit unregelmäßigen und für meinen geschmack zu häufigen panikattacken, mit guten vorsätzen und zu wenig echten sorgen, einer, dem’s halt offensichtlich so gut geht, dass das unterbewusste sich die probleme selbst zimmert. offenbar bin ich jetzt so einer, der sich wöchentlich eine strategie (na gut, zugegebenermaßen: erst mal nur eine taktik, oder vielleicht auch nur einen groben plan) beibringen lassen will mit sich umzugehen, wenn sich der oben genannte pragmatismus als fassade entpuppt. womit wir wieder bei den guten vorsätzen wären und haarscharf an einer anderen art von rekursion vorbeischrammen.

offenbar bin ich einer, sich dinge halt auch schönredet (und das immerhin aber noch bemerkt), und offenbar bin ich so einer geworden, dessen texte im blog (was war das noch gleich?) so kryptisch selbstbezogen mitleidig klingen, dass er (oho, dritte person jetzt also?) die semantik in zwei tagen selbst nicht mehr versteht.

andererseits: muss ja, because, what else is the point, wa?