low

so kurz vor dem "double negative"-album 2018 muss das gewesen sein, als aus low plötzlich eine artrock-band wurde, also nicht die art artrock mit seventiessubtext und panflötensynthielanghaarmief, sondern so ein ding aus der zukunft, bei dem verschrobenheit und ver- & störung und eigenwilligkeit und irritation zu einem, naja, DING wurden (und irgendwie ahnt man ja, i mean, irgendwie vermute ich ja, dass sich aus störung und fehler und irritation ganz vage andeutungen der zukunft ablesen lassen, nicht nur im musikalischen - und "andeutungen der zukunft" darf man sich gern in der schrift der titlecards aus einem alexander-kluge-kulturmagazin gesetzt vorstellen - besser gesagt, dass eine deutung als "fehler" oder störung oder dissonanz auch nur ÜBERFORDERUNG mit unbekanntem ist, also fehlende gewöhnung oder sozialisation), ein DING, bei dem "art" alles außer kitsch bedeutet.

 

klammer auf: es scheinen situationen in leben (pl.) aufzutauchen, occasionally, an denen man plötzlich eine gewöhnung feststellt, etwas floskelhaftes, ein automatismus, egal ob beim autofahren oder beim sex oder bei ernährung oder eben bei iNpUt - und man dann erschrickt, angesichts der eigenen intellektuellen oder zumindest kognitiven faulheit, in der man sich so gewälzt hatte in den vorangegangenen jahren. situationen der art, wonach man mal ein bisschen aufräumt, ändert, wächst, vor allem wenn das auftauchen so ein schlagartiges war, was ja in der natur - analog statt digital - eher selten vorkommt. wenn man in diesen momenten mal genau hinhört, -sieht, -fühlt, -riecht, -whatevert, dann steckt auch in sowas ja genau diese zukunftsverheißung drin. als hätte im nichtwahrgenommenhabenwollenden trott und der ganzen langeweile vorher die ANBAHNUNG schon mitgespielt, die ankündigung des fortschritts, des plopp. does that make sense klammer zu?

wäre ich nicht gerade schon beim zweiten glas wein angekommen, würde ich noch einen müden meta-gag darüber machen, dass das "hey what"-album offiziell noch gar nicht erschienen ist, haha zukunft jaja. aber den erspar’ ich uns, also euch, eigentlich nur euch, so bin ich. in zukunft noch anderser als bisher.