"die frau ist doch so ne kunstfigur, so ein konst ..

"die frau ist doch so ne kunstfigur, so ein konstrukt - um das alles wieder wettzumachen, um den popstar-status auszugleichen, müßte die ja im bett dermaßen grandios sein, das geht doch fast gar nicht."

[sexualphilosphische betrachtungen christina aguileras, nachts um kurz nach drei.]

fünf gute gründe, argh.de nicht bei den blogawards zu wählen:

1) so eine abstimmung kostet mehrere minuten wertvoller lebenszeit. schlimm genug, daß ich meine hirnzellen für diese webseite verschwende, aber ihr müßt das doch bitte nicht auch noch tun. geht lieber raus an die frische luft, lernt irgendwas neues bzw erweitert euren horizont, oder knutscht ein bißchen mit eurem partner rum. macht alles mehr spaß als so ein online-schwanzvergleich. ehrlich.

2) malorama, fernsehratgeber und mediumflow sind nirgendwo nominiert, was wiederum meinen glauben an den durchschnittlichen iq der weblog-vorschläger ins wanken bringt und mich zu der überlegung, ob ich ein publikum haben möchte, daß gutes nicht von schlechtem unterscheiden kann. (andererseits, "kleinstes übel" bei der vorhandenen auswahl .. hmm - ach, nein, vergessen wir das.)

3) fan-sein ist ego-selbstaufgabe. meistens. argh.de wird, hoffentlich, von leuten gelesen, die ein ungesund fittes ego haben, die nicht fan von irgendwas sind, die vor ihrem eigenen spiegelbild masturbieren und die per vollständiger induktion regelmäßig recht einfach beweisen können, daß sie der großartigste mensch auf diesem planeten sind, während sie nebenher einen krieg verhindern, eine doktorarbeit schreiben und die wäsche machen. einhändig. jede für argh.de abgegebene stimme würde diesem bild der zielgruppe widersprechen und mich in tiefste krisen stürzen.

4) "meine rache wird fürchterlich." [tm] also, schreckensherrschaft und so, falls ich wirklich irgendwas gewinnen sollte. macht euch einfach auf das schlimmste gefaßt, details denk' ich mir dann noch aus.

5) neun live.

agenda 2010

"kann die agenda 2010 wirklich arbeitsplätze schaffen?" - "ist die steuerreform auch sozial ausgewogen?" - "was tut die bundesregierung, damit deutschland bei den kommenden pisa-studien besser abschneidet?" - "was tut die bundesregierung, um langzeitarbeitslosen wieder zu einer arbeit verhelfen?" - "wie erreicht die bundesregierung, daß die beiträge zur gesetzlichen krankenversicherung sinken?" - "wie unterstützt die bundesregierung die familie?" - "was tut die bundesregierung, damit in zukunft beruf und familie besser vereinbar sind?" - "wie kann mir die bundesregierung beim binden meiner schnürsenkel helfen?" - "was gedenkt die bundesregierung gegen das schlechte wetter zu unternehmen?" - "ich war gerade auf dem klo. könnte mir die bundesregierung den hintern abwischen kommen?"

[kursives = zitiert aus dem werbeblättchen zur agenda 2010, das derzeit allerorts verteilt wird.]

hey, karlsruhe!

sehr verehrtes amt (oder heißt das jetzt auch schon "agentur"?) für "bürgerservice und sicherheit" der stadt karlsruhe. hat bei euch ein schlaues köpfchen schon mal darüber nachgedacht, wie sinnhaltig es ist, für eine verlangte auskunft vom bürger einen rückumschlag mit der vorher fest eingedruckten adreßfeldnotiz "wenn unzustellbar, zurück!" zu verschicken? was ja in ausführlichdeutsch übersetzt ungefähr soviel wie

"hallo, postbote! falls sich dieser brief an amtsoundso und plz karlsruhe nicht zustellen lassen sollte (also falls die stadt karlsruhe unbekannt verzogen sein sollte oder der briefkasten des rathauses proppenvoll ist), dann schickt ihn doch einfach an mich zurück."

heißt? was ja an sich schon eher niedlich klingt, aber durch die tatsache, daß der eigentliche absender, also ich, ja nirgendwo seinen ebensolchen auf dem umschlag eingedruckt sieht, geschweige denn eintragen/ausfüllen kann/soll/darf, die post also die optionen "zustellen an amt soundso in karlsruhe" oder "zurückschicken an amt soundso in karlsruhe" hat, sich dann doch ein wenig -sagenwirmal- sperrig liest?

nein, niemand?

dann sei das hiermit getan. mein berater-honorar dürft ihr gern in bar bereithalten, ich komm's demnächst abholen. wir wollen ja nicht, daß es auf dem postweg verloren geht, oder?

tage wie dieser

.. an denen möchte man dem vor einem fahrenden auf die grüne ampel zubremsenden volldeppen mal ganz einfach eine reinhauen. sofort noch an der mittlerweile roten ampel, mit laufendem motor und auffer tür. eigentlich weniger, damit er fahren lernt, sondern eher noch, damit's einem selbst besser geht.

dann besinnt man sich aber wieder auf seine gute kinderstube, malt sich die peinlichkeit aus, wenn man beim versuch, terminator-like die seitenscheibe der knilchkarre zu zertrümmern um herrn einkaufstütenspazierenfahrer am kragen aus der karre zu ziehen, nichts als einen dumpfen ton sowie gebrochene fingerknochen bei sich selbst verursacht; dreht das radio lauter und wartet wieder auf grün.

und fängt an zu hupen, weil der idiot natürlich nicht losfährt.

[fahrlehrer sollten ihre schützlinge ja sowieso auf mehr jähzorn im straßenverkehr vorbereiten. würde vieles vereinfachen.]

punks. heute: ostbahnhof, berlin.

"möchtest du mir eventuell ein bißchen kleingeld schenken?"
"hmm .. wieviel willst du denn?"
"also, so 1-2 euro wären toll."
"damit wirst du aber nicht reich."
"du meinst, ich sollte mein geschäftsmodell überdenken?"

- ich sprachlos, er 5 euro reicher.

(mehr hatte ich nicht flüssig. hätte aber gern gehabt.)

ich mag hotels.

der welt unblondester vamp christina aguilera zeigt auf rtl2 im konzert ihren hüftspeck bauchansatz (ganz wenig, sehr sexy) und danach im interview ihre einstudierten gesten (ganz offensichtlich, weniger sexy) - mit den fingern durch die haare fahren, positives über das publikum runterleiern, stadt x (heutiger auftritt) als ganz besonders hervorheben. dergleichen. ich entschließe mich, doch lieber aufzustehen. hotelzimmer führen bei mir so oft zu einem antizyklischen schlafverhalten gegenüber der arbeitenden bevölkerung, insbesondere also gegenüber dem zimmerservice - aber der hält sich brav an das nichtstörgebot und war schon seit drei tagen nicht mehr hier. gestern lag die neue hörzu vor meinem zimmer, wahrscheinlich traut man mir mittlerweile ein sehr trauriges leben zu. immerhin begrüßt mich der nachtportier nicht mehr mit "guten morgen", sondern hat sich an das "guten abend" gewöhnt, wenn ich um 6 uhr heimkomme. die mittlerweile leere flasche staatlich fachingen für sündhafte 3.90 euro finanziert meinen eher günstigen zimmerpreis wahrscheinlich cross-, meine klamotten stinken ekelhaft nach rauch, hilft nix (aber unterwäsche hab' ich natürlich zu viel dabei). zu einem der schönsten geräusche eines hotelaufenthaltswochenendes habe ich schon vor längerer zeit das charmante flirten meines notebook-internen 56k-modems mit dem t-online-einwahlrechner erklärt - aber daß ich manchmal eine seltsame emotionale beziehung zu technischen geräten aufbaue, weiß ich ja schon länger. bedenken also beiseite gelegt. 15 uhr - aufstehen, duschen, frühstück bei dunkin' donuts (im ostbahnhof, mit dem lustigen schildchen "für gäste von dunkin' donuts" und der englischen version "for dunkin' donuts only", bei den sitzplätzen), direkt danach mittagessen nebenan bei subway, und so gegen 18 uhr kann der tag dann beginnen. mal schauen, ob ich morgen irgendwo eine christina-aguilera-dvd auftreiben kann.

der bädschler (rtl), again

"wie wichtig ist dir die sexualität in einer beziehung?"

"es ist schon wichtig, sag ich mal, daß man sich auch im bett versteht." - "sexualität ist sicher ein wichtiges attribut." - "das möchte ich nicht gern beantworten." - "in einer beziehung geht's nichts ohne sechs." -"sex ist eine sache, das gehört einfach dazu." - "darauf möchte ich jetzt nicht so unbedingt eingehen." -"für mich ist sex sehr wichtig." - "das ist für mich schon wichtig." - "es ist wichtig." - "aber ich bin jetzt nicht jemand, der fünf mal am tag sex braucht." - "kuscheln find' ich noch wichtiger." - "also von hinten mag ich's am liebsten." - "wenn's beim sex nicht klappt, dann kommen die ersten hindernisse." - "wenn ich nicht mehr warten will oder kann, dann mache ich auch den ersten schritt."

zehn sogenanntwerdenwollende "damen" mit zentimeterdickem makeup und vor extrem unnatürlicher beleuchtung (als ob man sich nicht schon der story wegen wie in einem schlechten cartoon vorkäme) geben allgemeinplätze über's ficken ab, ungefähr auf einer intellektuellen ebene mit in eigeninitiative falsch-antrainierter kinderstube sowie schlechten kontaktanzeigen, wie sie gattinnen von faz-lesern schreiben würden, wenn sie sich jemals in ihrem leben sowas getraut hätten. während im off eine musik nervt, die beim gleichen sender für die gerichtsshows als zu seicht und für die seifenopern als zu nervös abgelehnt wurde, reden alle gestelzte und somit gänsehauterzeugende varianten hochdeutsch, nur um einen typen zu beeindrucken, der bei der besagten beleuchtung wie die nochmalige karikatur einer figur aus einem don-martin-comic aussieht (der hut fehlt, allerdings). während der zuschauer sich nicht recht entscheiden kann, ob ein kleines ins bild fliegendes und sächsisch redendes marsmännchen zur auflockerung der stimmung bzw verhinderung des brechreizes beitragen könnte, oder ob es dazu doch einer erschießung der für diesen abklatsch einer ausschließlich im vormittagsprogramm laufenden seifenoper verantwortlichen drehbuchautoren bedarf, eilt die story (wer hat da gelacht?) mit an kontinentaldrift gemahnender geschwindigkeit wieder einmal ihrem höhepunkt entgegen: der siegerehrung bzw dem rauswurf derjenigen darstellerinnen, die zu hohe gagenforderungen für die nächsten episoden hatten. kamera-aware setzt jede der beteiligten ein spontanes und natürlich wirkendes lächeln auf (und irgendwie mußte ich in diesem moment an schauspielschüler denken, die regieanweisungen mit-vorlesen) und unser super-ingo wird von einem moderator, der den begriff "metrosexuell" sicher kürzlich erst in der gala gelesen und für "total treffend!!" befunden hat, den inhalt des artikels seinem stylisten allerdings offensichtlich nicht hinreichend gut wiedergeben konnte, dazu aufgefordert, das wort "bachelor" doch einmal fehlerfrei an die tafel zu schr die vor ihm liegenden plastikblumen an die vorher festgelegten darstellerinnen zu verteilen und dabei auf gar keinen fall den unterkiefer zu bewegen, da sonst die mundwinkelaufhängung aus draht auf der kamerabgewandten seite des gesichts aus ihrer verankerung springt. und jeden moment hofft man, hape kerkeling (oder wenigstens elton oder karl dall?) reißt sich eine der perücken vom kopf und erklärt den spuk für beendet.

aber in diesem moment kommt erstmal werbung und ich kann erleichtert umschalten. vorher mußte ich wohl so eine art muskelkrampf in der fernbedienungshand gehabt haben, anders kann ich mir das einfach nicht erklären.

[auch in diesem eintrag hat unser zeichner sepp arnemann weblog-autor wieder einmal eine kleine maus einen so in der sendung nicht formulierten satz versteckt. finden sie ihn? auflösung im nächsten heft.]