boldt

bei den "vorgemerkten" (im gegensatz zu den bereits durchgeführten) buchungen im onlinebanking meiner kreditkarte werden in der regel noch nicht die konkreten absender einer belastung genannt, sondern nur die ungefähre kategorie bzw. branche: aus einem vorgemerkten "hotels / sonstige unterkünfte" wird dann zum buchungstag ein tatsächlich durchgeführter -zB- "hilton neuschwanstein"-eintrag, und die "pizzeria da franco" hieß am vortag ebendort noch "unterhaltung / restaurant". dergleichen. makes sense vor allem bei autoreservierungen und dergleichen kautions-blockierungs-anliegen, die dann meist auch von allein wieder verschwinden, klar, ~lEaRnInG~ nach vielen jahren des brav kapitalistisch anerzogen konsumentenrollendaseins.

dass aber die 27 cent für eine e-scooter-miete vortags allen ernstes unter "reisen: taxi & limousinen" geführt werden: ich weigere mich bockigst, dass als zufall einer schlechtprogrammierten kunstintelligenz zu lesen. da MUSS ein katalogisierungspraktikant großen spaß gehabt haben.

"einen im nft haben." (2021 auf den fersen, nachtrag)

.̵̷.̛  12.3.

es war einmal und ist
nicht mehr - (mit list
und tücke macht der reim
ne wendung hier, das schwein) -

wollt sagen aber, schon okay,
dass ich nicht trinken muss
zum quatschigsein. olé.
kann auch nüchtern stuss.

es lebe hoch, das versmaß, und
lang und breit natürlich auch.
"ist der lachi denn noch ganz gesund?",
(und jetzt kommt was mit lauch,

damit sich’s reimt.) aber back to topic:
das tun sich fragen ihr nun maybe.
beim barte des propheten lockig:
you gotta be the one that saves me.

er singt oasis und the smiths,
sein zustand ist bedenklich.
aber wenigstens nen müden witz
bringt unter er. na endlich.

drum schließen will ich nun die
dichtkunst hier, die ziemlich grandiose.
bevor ich nun, gewissermaßen wie
zivilisiert mal suche meine hose.

mic-drop,
dickkopp.

.̵̷.̛  13.4.

erstört mit zett, mit fau, egal,
wer sie noch alle hat, im strahl
(er kotzt, sagt man), denn bleibt was
anderes übrig? nee. nur hass,
wobei, vielleicht nicht ganz.
(na, kommt jetzt ein reim auf schwanz?)

ernst beiseite, maybe das es
nur singulär statt doppelt?
dann wird aus dem hass schon des
was hoppelt:
es hast statt hasst der heinzelmann.
wo mutti nicht mehr .. kann.

ob karnickel oder tod, nun denn, ist
eigentlich recht wurscht.
frühling wirds. da reimt sich "pisst"
genau wie ja auch durscht.
das oral an der geschicht’, wir ham’s:
kein schöner lauch. nur schwanz.

(meine message nun? naja. die lautet:
it is all fucked. und falls man klautet
mir die hoffnung, auf post-virale blendung,
geh’ ich täglich halt auf sendung.
mit stuss wie diesem, er lebe hoch.
denn es hilft ja nix. naja, oder doch.)

.̵̷.̛  15.4.

ich dichte dir ein labyrinth
ins herz rein (heißt: ins hirn).
und da wir nicht gestorben sind,
nur ab und an mal frier’n -
kann mans deuten wie ne brezel:
wirr und lecker gleichermaßen,
also wie ein kreuzworträtsel
auf sackgassigen straßen.

(metaphorik war nie meine stärke.
noch nicht mal dichtung, zugegeben.
reimen, /das/ versetzt schon eher berge
in so ’nem selbstdarstellerleben.)
zurück zum thema, ernst beiseite.
ich wollte ja nur darauf hinaus
dass ich seit monaten uns beide
ganz unkryptisch vermisse. aus.

die medja socialt, die wellen laufen,
und wär’s nicht hintenraus so fies
man könnt sich ablenken mit saufen
bis man auf irgendetwas stieß
was erleuchtet statt frisiert.
(die hoffnung stirbt ja selten.)
okay, who am i kidding - das wird
nix mehr. dazwischen: welten.

.̵̷.̛  16.4.

alles neu dem mai es macht.
und wer das "es" ist, fragste dich -
liebe kinder, gebt fein acht,
das klingt vielleicht jetzt auch komich,

morgen ist die frage, die gestellt
ich krieg, auch ohne zeichen satz.
(wenn dich /der/ genitiv nicht hat verprellt?,
denn da war alles schon am rechten platz!,)

ne antwort hab ich jedoch keine (drauf),
zu welcher frage dort auch immer:
corona lang, und kurz der lauf.
es wird ja alles nur noch schlimmer.

ob morgen oder mai - muss man wissen,
ey, was für fragen du da stellst.
ich brüll den frust mal in mein kissen.
und machs mir lieber selbst

zum zeitvertreib, der alten sau.
huch, ein genitiv schon wieder.
ungelöst: bezug worauf? - am ende: wow.
gedicht wie laune. ganz schön nieder.

(aus dem demnächst nicht erscheinenden liederzyklus "tales from the krypt".)

low

so kurz vor dem "double negative"-album 2018 muss das gewesen sein, als aus low plötzlich eine artrock-band wurde, also nicht die art artrock mit seventiessubtext und panflötensynthielanghaarmief, sondern so ein ding aus der zukunft, bei dem verschrobenheit und ver- & störung und eigenwilligkeit und irritation zu einem, naja, DING wurden (und irgendwie ahnt man ja, i mean, irgendwie vermute ich ja, dass sich aus störung und fehler und irritation ganz vage andeutungen der zukunft ablesen lassen, nicht nur im musikalischen - und "andeutungen der zukunft" darf man sich gern in der schrift der titlecards aus einem alexander-kluge-kulturmagazin gesetzt vorstellen - besser gesagt, dass eine deutung als "fehler" oder störung oder dissonanz auch nur ÜBERFORDERUNG mit unbekanntem ist, also fehlende gewöhnung oder sozialisation), ein DING, bei dem "art" alles außer kitsch bedeutet.

 

klammer auf: es scheinen situationen in leben (pl.) aufzutauchen, occasionally, an denen man plötzlich eine gewöhnung feststellt, etwas floskelhaftes, ein automatismus, egal ob beim autofahren oder beim sex oder bei ernährung oder eben bei iNpUt - und man dann erschrickt, angesichts der eigenen intellektuellen oder zumindest kognitiven faulheit, in der man sich so gewälzt hatte in den vorangegangenen jahren. situationen der art, wonach man mal ein bisschen aufräumt, ändert, wächst, vor allem wenn das auftauchen so ein schlagartiges war, was ja in der natur - analog statt digital - eher selten vorkommt. wenn man in diesen momenten mal genau hinhört, -sieht, -fühlt, -riecht, -whatevert, dann steckt auch in sowas ja genau diese zukunftsverheißung drin. als hätte im nichtwahrgenommenhabenwollenden trott und der ganzen langeweile vorher die ANBAHNUNG schon mitgespielt, die ankündigung des fortschritts, des plopp. does that make sense klammer zu?

wäre ich nicht gerade schon beim zweiten glas wein angekommen, würde ich noch einen müden meta-gag darüber machen, dass das "hey what"-album offiziell noch gar nicht erschienen ist, haha zukunft jaja. aber den erspar’ ich uns, also euch, eigentlich nur euch, so bin ich. in zukunft noch anderser als bisher.

#tug

in der disziplin "ein bisschen betrunken sein, aber das ganz gut tarnen/überspielen und also relativ nüchtern zu wirken versuchen, gleichzeitig aber natürlich wissen, dass man mir diese bemühung ansieht und sie vermutlich ZWAR zu schätzen weiss, mich aber durchschaut auf leider beiden ebenen, so dass ich also einerseits kokettieren kann mit der tipsiness und dennoch, on top of it all, mich zusammenreiße und meta-nüchtern wirke, während ich meinem publikum aber auch zutraue genau diese ebene wieder zu durchschauen und auf *diesem* level jetzt die trickery zu spielen und innerhalb weniger sekunden menschlicher interaktion eigentlich nur noch auszuhandeln auf welcher metaebene wir diesen ganzen quatsch jetzt weiterspielen bis alle beteiligten erkennen dass es darum ja irgendwann auch nicht mehr geht und haha alkohol was wären wir ohne vor allem derzeit" bin ich ganz gut.